Törleß hat während des gesamten Geschehens das Gefühl, auf Grund seiner Sensibilität, der "außerordentlichen Empfindlichkeit" (125) seines Wesens, etwas Besonderes zu sein und Welt und Menschen in einmaliger Weise zu sehen. Er glaubt, eine besondere Persönlichkeit zu besitzen. Er hat Empfindungen, Gedanken und Probleme, die andere nicht kennen. Dinge, die ihn befremden, die den anderen alltäglich erscheinen.
Er ist auf die besondere Art seiner Sinnlichkeit stolz.
Törleß muss seine "Verwirrungen" erkenntnistheoretischer, emotionaler, sexueller, ästhetischer und sprachlicher Art überwinden, um sich selbst zu finden.
Rede vor den Lehrern: Die Sprachnot ist weitgehend überwunden. Törleß quälen keine Schuldgefühle Basini gegenüber. Deswegen kann er das Ergebnis seiner Entwicklung in ausgeprägter Rhetorik vortragen. (192)
Törleß hat den Dualismus der beiden Welten überwunden. Er erkennt, dass es allein die "wechselnde seelische Perspektive" (198) ist, die die Welt fragwürdig erscheinen lässt.
Identitätsfindung: Törleß ist in einem Zustand der "kühlen Gelassenheit", als die Mutter ihn abholt. Er hat den Bereich der Sexualität voll in seine Identität integriert und kann nun auch seine Mutter als sexuelles Wesen sehen.
Törleß ist zu einer stark ichbezogenen, selbstbewussten, ästhetischorientierten Persönlichkeit gereift. Er hat seine "Verwirrungen" überwunden. Er fühlte sich im Institut "nicht mehr auf seinem Platz" (197) wegen seiner neuen Erkenntnishaltung und seines Exklusivitätsbewusstseins.
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