Törleß schließt sich aus "Angst vor allzu subtilen Empfindeleien" Beineberg und Reiting an, deren Wesen ihm als "gesund, kernig und lebensecht" (S. 15) vorkommt. Grund für diese verhängnisvolle Gesellschaft sieht der Erzähler in Törleß' "Unselbstständigkeit" (15).
Auseinandersetzung mit der Welt des Sinnlichen. Sinnlichkeit bedeutet für Törleß nicht nur Triebhaftigkeit und Sexualität, sondern auch Phantasie, Empfänglichkeit für äußere Eindrücke, eine neue Art, die Wirklichkeit zu sehen und zu erfahren, die letztlich seine "Verwirrungen" bedingt. Törleß erkennt im Verlauf des Geschehens, dass diese Sinnlichkeit zu seiner Persönlichkeit gehört und sie aufwertet.
Besuch bei Bozena: diese Besuche waren "zu seiner einzigen und geheimen Freude geworden" (40): Anpassung an seine Kameraden; der Wunsch, der Einsamkeit zu entfliehen; Verlangen nach Abenteuer, Abwechslung, Verbotenem; erwachende Sexualität.
Bozena ist für ihn ein Knäuel aller geschlechtlichen Begehrlichkeiten und bringt seine Sexualtität zur Entfaltung. Bozena symbolisiert die Distanz zu der gepflegten bürgerlichen Welt der Eltern und ist die Kontrastfigur zu Törleß' Mutter. Sie füllt die nach dem Verlust der Mutter entstandene Einsamkeit aus. Der verbotene und verruchte Bereich bildet für ihn den notwendigen emotionalen und psychischen Gegenpol zur ordnungsgemäßen Schulausbildung.
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