Törleß hat das Problem, Empfindungen und Erkenntnisse nicht adäquat ausdrücken zu können (S. Gespräch mit Mathematiklehrer, ..).
Parkerlebnis: Törleß schaut in den Himmel und bemerkt, "wie hoch" (87) er ist -> Offenbarung des verstandesmäßig unerklärlichen Wesen des Unendlichen als eine neue bedrohliche Erfahrungswirklichkeit.
Versagen der Worte. Unendlichkeit des Himmels: erkenntnistheoretische Problematik des Romans.
Schreibversuche: Törleß beginnt seine philosophischen Gedanken aufzuschreiben, um über sich selbst Klarheit zu gewinnen. Aber: "die geschriebenen Worte blieben tot." (131)
Überwindung der Sprachnot: Törleß leidet an der Unzugänglichkeit seines Inneren bis zu dem Punkt, an dem es ihm gelingt, den Lehrern sein Problem ansatzweise darzustellen. Die Überwindung der Sprachnot ist ein Zeichen seiner abgeschlossenen Entwicklungsphase. Törleß hat sich damit abgefunden, dass rationale Sprache nicht fähig ist, Erscheinungen, Erlebnisse und Gedanken mit angemessenen Begriffen wiederzugeben.
Motto: Das vorangestellte Zitat des belgischen Dichters Maurice Maeterlinck verdeutlicht diese skeptische Grundhaltung Musils der Sprache gegenüber. Sprache und Realität verhalten sich zueinander wie das Bruchstück zum Ganzen. Nur eine dichterisch-intuitive Erkenntnishaltung kann zum Ziel führen. Problematisierung der Sprache als Medium der Erkenntnis.
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